Wellensittiche Lumi, Vanilla & Speedy Gonlzales

Liebe Frau Heilrath,

am 28.01.2023 habe ich bei Ihnen drei Wellensittiche adoptiert. Hier nun mein Bericht über den Stand der Dinge.

Nach 1 ½ Wochen Quarantäne im Zimmer meiner Tochter, war ich mit den Dreien zum Eingangscheck in der Vogelklinik. Abgesehen von ihrem Circovirus sind die 3 offensichtlich gesund und in guter Verfassung. Die Tierärztin ist sich allerdings sicher, dass bei zweien die Schwungfedern gestutzt wurden. Auf einem der Fotos kann man es gut erkennen. Wer macht den sowas? Wissen Sie noch weitere Details aus der vorherigen Haltung der drei Piepmätze? Nur so interessehalber. Naja, wie auch immer. Vielleicht wachsen die Federn bei der nächsten Mauser nach. Warten wir es ab.

Nun erst mal eine kurze Vorstellung. Ich war nämlich so frei und habe den dreien neue Namen gegeben.

Das blaue Männchen bekam, ob seiner Flugunfähigkeit und Lauffreudigkeit, den Namen Speedy Gonzales. Speedy ist ein sehr zurückhaltender Charakter. Lieber erst alles beobachten, abwarten und seine Liebste kraulen.

Das gelblich-weiße Mädel erinnert mich an Vanilleeis und bekam deshalb den Namen Vanilla. Sie ist wahnsinnig neugierig, liebt Schaukeln und ist schwer verknallt in Speedy.

Das schneeweiße Weibchen wurde Lumi getauft. Das finnische Wort für Schnee. Lumi ist schon eher dominant und lässt sich nix gefallen, hat aber alles im allem ein unaufgeregtes Wesen.

Wie eingangs erwähnt, war letztens der Eingangscheck und noch eine Laboruntersuchung des Kots. Am Freitagmittag kam dann der Befund. Die drei sind soweit clean. Also ab in die Voliere. Ich habe einfach mal den Quarantänekäfig in die Voliere gestellt, die Türchen aufgemacht und geschaut was passiert.

Vanilla, als die neugierigste und kontaktfreudigste (soll heißen sie quatscht viel), ist bereits nach etwa einer ¼ Stunde aus dem Käfig geklettert. Sie war allerdings so schwer beeindruckt über die wahnsinnige Größe der Voliere (zumindest im Vergleich zu ihrem vorherigen Käfig), dass sie bestimmt 10 Mal zurück in den Käfig und wieder raus aus dem Käfig kraxelte. Die Neugier siegte aber letztendlich. Die kleine Vanilla kann wirklich kaum fliegen. Es reicht lediglich für kleine Flughopser.

Nach etwa einer Stunde folgte dann Lumi. Lumi hingegen kann einwandfrei fliegen. Sie musste nur an der Koordination etwas feilen. Nach ein paar leicht stürmischen Landemanövern klappt das jetzt aber prima.

Herr Speedy allerdings ließ sich seeeehr viel Zeit. Er war völlig neben der Rolle, als seine Damen nicht mehr bei ihm im Käfig waren. Da musste gerufen und gezwitschert werden was das Zeug hielt, aber raus wollte er erst gegen Abend. Er kann übrigens ein bisschen fliegen. So etwa 30 cm hoch und 1 m weit. Das reicht zumindest um einigermaßen kontrolliert landen zu können. Meist ist er aber zu Fuß unterwegs.

Mein kleiner Schwarm beäugte die Neuankömmlinge erstmal etwas kritisch. Abgesehen von ein paar kleinen Rangeleien und Gezicke verlief die „Auswilderung“ bis jetzt aber friedlich. Keiner der Beteiligten ist auf Krawall aus.

Nur zur Schlafenszeit wurde es unruhig. Bis da jeder sein Plätzchen gefunden hatte…

Lumi hatte sich recht selbstbewusst zum Schlafen niedergelassen, was allerdings meiner Rasselbande nicht so gefiel. Schließlich wollte keiner, dass seine Schlafkomfortzone irgendwie beeinträchtig wird. Also tippeltippeltippel hin, tippeltippeltippel her, gezicke hier, gezicke dort. Aber alles im Rahmen.

Speedy war in erster Linie damit beschäftigt diesen Rangeleien aus dem Weg zu gehen. Bloß niemanden den Platz streitig machen. Am liebsten wäre er wieder in den kleinen Käfig geflüchtete. Aber er ist geblieben. Schließlich kann er seine Mädels nicht im Stich lassen. Den Stolz hat er dann doch.

Vanilla dagegen ist a bisserl dotschert (wie man auf gut bairisch sagt). Man könnte es auch als unermüdlichen Optimismus bezeichnen. Sie ist einfach nicht willens zu akzeptieren, dass es mit dem Fliegen nicht klappen will. Immer wieder setzt sie an und plumpst mäßig sanft auf den Boden. Dabei will sie doch hoch zu den Sitzstangen, rüber zu den Anderen und vielleicht eine Schaukel okkupieren. Das man auch am Gitter hochklettern kann oder einen der Verbindungsäste nehmen könnte vergisst sie leider regelmäßig. Zwischenzeitlich ist sie tatsächlich zurück in den kleinen Käfig. Aber nur kurz. Die Schaukeln! Sie will ja zu den Schaukeln! Und zu den anderen. Wer will schon alleine rumhocken.

Irgendwann hatten sich aber alle arrangiert und es kehrte Ruhe ein.

Ab Samstag war schon alles viel entspannter. Nur Vanilla hat (bis heute) Erinnerungsschwierigkeiten, welche Sitzstange man entlang wuseln muss um ans Ziel zu kommen. Ist ja auch verwirrend. Wie schaffen das die Anderen bloß?

Da der zweite Abend auch ruhig verlief und keiner der Dreien nochmals den kleinen Käfig aufsuchen wollte, habe ich diesen am Sonntag aus der Voliere entfernt. Bis jetzt läuft alles ganz gut. Hoffen wir das es so bleibt.

Viele Grüße

Britta Z.